Aktueller Inhalt vom: 7. Dezember 2025

Kann man als Rentner aus Deutschland nach Russland auswandern? – Was man beachten muss

Einleitung

Für immer mehr Pensionisten aus Europa wird es zu einer überraschend interessanten Option für den Lebensabend: moderate Lebenshaltungskosten, eine wachsende Infrastruktur, und Städte mit guter medizinischer Versorgung. Allerdings ist ein Umzug in den Ruhestand nach Russland kein spontaner Schritt: Es gibt rechtliche, steuerliche und logistische Voraussetzungen, die man sorgfältig prüfen muss. In diesem Artikel erfahren Sie alles, worauf es ankommt – vom Aufenthaltstitel über Steuerfragen bis hin zu Alltagserfahrung vor Ort.

Russland bietet:

Doch ein Umzug als Rentner nach Russland erfordert gute Vorbereitung. Dieser umfassende Leitfaden erklärt Schritt für Schritt, wie es funktioniert.

  • niedrige Lebenshaltungskosten
  • sehr hohe Sicherheit
  • moderne Infrastruktur
  • stabile soziale Strukturen
  • kostenfreie staatliche medizinische Versorgung für alle legal aufhältigen Personen
  • unkomplizierte Aufenthaltstitel für Rentner (z. B. über Dekret 702)
  • steuerfreie Renteneinkünfte

1. Ist das Auswandern als Rentner nach Russland möglich?

Ja – problemlos.
Russland hat kein spezifisches Rentnervisum, aber Rentner nutzen dieselben Aufenthaltstitel wie andere Ausländer:

  • RVP (temporärer Aufenthaltstitel)
  • VNZh (permanenter Aufenthaltstitel) (Erklärung)

Der Prozess ist für ältere Antragsteller sogar erleichtert.

Schritt für Schritt nach Russland
Schritt für Schritt nach Russland

2. Aufenthaltstitel für Rentner – was ist der beste Weg?

2.1 RVP nach Dekret 702 – der einfachste Weg

Seit der Einführung von Dekret 702 ist es für Pensionisten besonders leicht, eine Aufenthaltsgenehmigung zu erhalten.

Vorteile:

  • keine Sprachtests
  • keine Quoten
  • einfache Antragstellung
  • kürzere Bearbeitungszeit
  • unabhängig von russischen Verwandten

Für die meisten Rentner ist dies der beste und schnellste Weg zur Aufenthaltserlaubnis.

2.2 Keine Sprachtests ab 60/65

Wer

  • als Frau 60 Jahre
  • als Mann 65 Jahre

oder älter ist, braucht keine Sprach-, Verfassungs- oder Geschichtstests abzulegen.
Das erleichtert den Prozess erheblich.

2.3 Vom RVP zum Daueraufenthalt

Nach Erhalt des RVP (gültig 3 Jahre) folgt:

  • Antrag auf permanente Aufenthaltserlaubnis (VNZh)
  • damit hat man ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht

Viele entscheiden sich erst danach endgültig, ob sie langfristig in Russland bleiben möchten.


3. Deutsche Rente in Russland – Auszahlung, Steuern, Sicherheit

Rentenkasse Deutschland zahlt die Renten auch nach Russland aus

3.1 Deutsche Rente wird zuverlässig nach Russland überwiesen

Die Deutsche Rentenversicherung überweist Altersrenten ohne Probleme direkt nach Russland.
Das gilt auch für:

  • österreichische Pensionen
  • Renten aus vielen anderen europäischen Staaten

Die Zahlungen sind pünktlich und stabil.

3.2 Rente in Russland ist steuerfrei

Ein großer Vorteil:
Renten sind in Russland steuerfrei.

Das betrifft:

  • die deutsche Altersrente
  • Pensionen aus Österreich
  • Renten aus anderen Ländern

Sie werden in Russland nicht besteuert.
Deutschland besteuert die Rente weiterhin nach deutschem Recht.


4. Kostenlose medizinische Versorgung in Russland

4.1 Zugang für alle legal Aufenthaltsberechtigten

Jeder, der

  • einen gültigen Aufenthaltstitel besitzt und
  • korrekt registriert ist,

hat Anspruch auf kostenfreie staatliche medizinische Versorgung (OMS).

Dazu gehören:

  • Arztbesuche
  • Notfallversorgung
  • Krankenhausaufenthalte

Eine zusätzliche private Krankenversicherung ist möglich, aber nicht zwingend erforderlich.

4.2 Unterschiede zur westlichen Medizin

Die russische Medizin funktioniert teils anders als in Westeuropa:

  • oft schnellerer Zugang zu Ärzten
  • weniger Bürokratie
  • pragmatischere Behandlungspraxis
  • klar strukturierte Notfallversorgung

Gerade bei bestehenden Erkrankungen sollte man:

  • bereits im Vorfeld einen Arzttermin in Russland vereinbaren
  • prüfen, wie die eigene Diagnose und Medikamente dort gehandhabt werden
  • medizinische Unterlagen übersetzen lassen

4.3 Sprache im medizinischen und behördlichen Alltag

In Krankenhäusern, Notfallzentren, staatlichen Praxen und Behörden wird faktisch nur Russisch gesprochen.
Englisch oder Deutsch kommen zwar vor, sind aber:

  • selten
  • nicht verlässlich
  • eher in privaten, teureren Kliniken anzutreffen

Deshalb gilt:

  • Grundkenntnisse Russisch sind sehr wichtig
  • oder man hat regelmäßig sprachliche Begleitung (z. B. Angehörige, Bekannte, Dolmetscher)
  • man sollte sich nicht darauf verlassen, dass „schon jemand Englisch spricht“

Wer länger in Russland leben möchte, sollte mindestens einfache Alltags- und medizinische Begriffe auf Russisch beherrschen.


5. Lebenshaltungskosten & Alltag für Rentner

  • Wohnen ist deutlich günstiger als in Deutschland (außer in absoluten Toplagen)
  • Dienstleistungen (Friseur, Taxi, Handwerker, Reinigung) sind sehr günstig
  • regionale Lebensmittel und Restaurants im mittleren Segment sind gut bezahlbar
  • Energiepreise sind moderat
  • öffentlicher Verkehr ist sehr günstig und gut ausgebaut
  • das Sicherheitsniveau in großen Städten ist sehr hoch

Mit einer durchschnittlichen deutschen Rente kann man in vielen russischen Städten sehr komfortabel leben.


6. Welche Regionen eignen sich für Rentner?

Moskauer Region

  • beste medizinische Versorgung
  • höchste Sicherheit
  • moderne Infrastruktur
  • aber höhere Mieten

St. Petersburg

  • kulturell sehr reich
  • gute Kliniken
  • urbanes, europäisch wirkendes Stadtbild

Krasnodar & Schwarzmeerregion

  • mildes Klima
  • Meer in erreichbarer Nähe
  • entspannter Lebensstil

Kasan, Jekaterinburg, Nowosibirsk u. a.

  • niedrigere Kosten
  • dennoch solide Infrastruktur
  • ärztliche Versorgungszentren in den Großstädten

7. Herausforderungen für Rentner

  • Sprache: Ohne Russisch wird vieles mühsam
  • Kultur: Mentalität und Alltag sind anders
  • Klima: je nach Region sehr heiß oder sehr kalt
  • Bürokratie: andere Abläufe, andere Logik
  • Politik & Sanktionen: können Formalitäten (Banken, Transfers) beeinflussen

Wer diese Punkte bewusst einkalkuliert, vermeidet Enttäuschungen.

8. Schritt-für-Schritt-Anleitung:
So wandern Sie als Rentner nach Russland aus

Hier der konkrete Leitfaden, der die Abläufe in eine nachvollziehbare Reihenfolge bringt:

1. Nach Russland reisen

Zunächst als Besucher für einige Wochen in die gewünschte Region kommen, um ein Gefühl vor Ort zu entwickeln. (Wir empfehlen um wichtige Information, etwas Sprache und auch zum Beispiel ein Bankkonto einzurichten eine Sprachreise.ru zu besuchen.)

2. Region auswählen

Eine Stadt oder Region wählen, in der:

  • Klima
  • medizinische Versorgung
  • Infrastruktur
  • Lebenshaltungskosten

zu den eigenen Bedürfnissen passen.

3. Ärzte, Medizin und Umfeld abklären

Vor Ort:

  • Arzttermin vereinbaren
  • prüfen, wie eigene Krankheiten behandelt werden
  • Medikamente, Verfügbarkeit und Alternativen besprechen
  • Kliniknetz in der Region prüfen

4. Lebensunterhalt berechnen und Kapital bewerten

Realistisch kalkulieren:

  • mögliche Nettorente (nach deutscher Steuer)
  • Miete/Wohnkosten
  • Nebenkosten
  • Alltag (Essen, Transport, Freizeit)
  • Rücklagen für Unvorhergesehenes

5. In Deutschland Dokumente sammeln (mit Apostille)

Zu Hause folgende Unterlagen besorgen und – falls erforderlich – mit Apostille versehen lassen:

  • Geburtsurkunde
  • Heirats- oder Scheidungsurkunde
  • Rentenbescheid
  • Führungszeugnis
  • ggf. Nachweise über Vermögen oder Einkommen

6. Wieder nach Russland einreisen

Mit dem passenden Visum (z. B. eVisum oder anderes Einreisevisum) zur Vorbereitung des Aufenthaltstitels.

7. Dokumente ins Russische übersetzen lassen

Alle relevanten Unterlagen von einem vereidigten Übersetzer in Russland übersetzen lassen.

8. Registrierung am Wohnort

Innerhalb von 7 Tagen nach Einreise am tatsächlichen Wohnort registrieren (Anmeldung/„Registrazija“).

9. Gesundheitstest ablegen

Den vorgeschriebenen medizinischen Test (u. a. auf Infektionskrankheiten, Drogen etc.) absolvieren.

10. Aufenthaltstitel (RVP) beantragen

Mit allen Unterlagen den Antrag auf RVP – möglichst nach Dekret 702 – bei der zuständigen Behörde einreichen.

11. Nach ca. 4 Monaten RVP erhalten

Nach Bearbeitung (meist etwa 4 Monate) wird der Aufenthaltstitel ausgestellt und in den Pass eingetragen.

12. Neue Registrierung am Wohnort

Mit erteiltem RVP:

  • erneut am Wohnort registrieren
  • wichtig: keine Hotels/Hostels, sondern Wohnung/Haus mit Registrierungsrecht

13. Jährlicher Nachweis von Einkommen & Aufenthaltsdauer

Einmal pro Jahr:

  • die Renteneinkünfte nachweisen (deutscher Rentenbescheid genügt)
  • belegen, dass man mindestens 183 Tage pro Jahr in Russland war

14. Jährliche Wohnsitzbestätigung für die Deutsche Rentenversicherung

Einmal jährlich:

  • beim russischen Notar eine Bescheinigung über den tatsächlichen Wohnsitz ausstellen lassen
  • diese an die Deutsche Rentenversicherung übermitteln, damit die Rentenzahlung nach Russland gesichert bleibt

9. Fazit

Ja – man kann als deutscher Rentner sehr gut nach Russland auswandern.
Für viele ist es sogar eine deutliche Verbesserung ihres Lebensstandards:

  • steuerfreie Renteneinkünfte in Russland
  • zuverlässige Rentenüberweisung aus Deutschland oder Österreich
  • kostenlose staatliche Gesundheitsversorgung für alle, die legal in Russland leben
  • hohe Sicherheit und stabile öffentliche Ordnung
  • niedrige Lebenshaltungskosten
  • einfacher Aufenthaltstitel über RVP nach Dekret 702, ohne Sprachprüfung im hohen Alter

Wer den Schritt gut vorbereitet, bewusst entscheidet und offen für ein neues Lebensumfeld ist, kann in Russland einen ruhigen, stabilen und finanziell entspannten Lebensabend verbringen.

Generell empfehlen wir, vor dem Schritt der Einwanderung eine Beratung bei VISTA zu buchen. Beratung vereinbaren